Robin Henke 20.04.23 06:53 7 min read

Umstellung auf GA4 - minubo ist bereit für die nächste Analytics Generation

Lange wurde es angekündigt, nun steht das Ereignis quasi vor der Tür: Im Juli 2023 stellt Google Universal Analytics (UA) ein und ersetzt es durch Google Analytics 4 (GA4). GA4 bietet eine Reihe neuer Funktionen und Möglichkeiten, um Daten zu analysieren, jedoch gibt es auch einige Unterschiede im Tracking und bei der Datenmigration. In diesem Artikel möchten wir aufzeigen, was das für Dich und Deine Arbeit mit minubo bedeutet und auf was bei der Migration geachtet werden muss.

Datenmigration

Das vermeintlich Wichtigste vorweg: Google bietet durch die unterschiedlichen Datenmodelle (Session vs. Event) keine Datenmigration von UA zu GA4 und somit keinen nahtlosen Übergang innerhalb einer Property an. Für Dich bedeutet das, dass historische Daten nicht in die neue Version migriert werden können. Anders als in Google Analytics, wird minubo Dir aber die Möglichkeit geben, UA Daten aus der Vergangenheit sowie aktuelle GA4 Daten in einer Instanz mit kontinuierlicher Historie abzubilden. Der Vorteil: Es ist kein Mandantenwechsel notwendig, um in die Vergangenheit zu blicken. Für den Datenexport der jeweiligen Quelle (UA & GA4) wird jeweils ein Stichdatum festgelegt. Dieses sollte so früh wie möglich gesetzt werden, da aufgrund von veränderten Definitionen  (Session vs. Event) und Unterschieden im Tracking, die Zahlen von UA und GA4 auch nur bedingt miteinander vergleichbar sein werden - Achtung also bei Year over Year-Vergleichen. Falls Du also schon seit längerer Zeit GA4 Daten sammelst, kann das Stichdatum auch in der Vergangenheit liegen. Dabei sollte logischerweise darauf geachtet werden, dass die Daten zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig und valide sind. minubo ersetzt den Teil der bisher importierten UA-Historie anschließend bei der Migration zu GA4 mit den bereits erzeugten GA4 Daten.

To-Do für minubo Kunden: Für den Datenexport aus GA4 und die Konfiguration benötigen wir neben Deiner Autorisierung, das Stichdatum sowie die zu importierenden relevanten Properties.

Property Setup

Bei GA4 gibt es keine ‘Views’ mehr, stattdessen werden die Daten einer Property direkt über Data Filter manipuliert, wodurch ggfs. auch Anpassungen des Organisations- und Kanal-Mappings auf Basis anderer Dimensionen & Attribute ergänzt werden müssen. Insgesamt erfordert GA4 somit ein Umdenken in der Herangehensweise an die Datenanalyse und -manipulation.

Kosten aus Google Ads Accounts, sowie Sessions und Conversions aus einer UA Property sind nicht mit den transaktionalen Daten aus einem Shop oder ERP System verknüpft. Eine solche Verknüpfung ist allerdings notwendig, um Auswertungen pro Verkaufskanal bis auf Deckungsbeitragsebene machen zu können. Denn nur die konsolidierten Kosten-, Session- und Transaktions-Daten aus den unterschiedlichen Quellen ergeben ein gemeinsames Bild. Hierbei hilft minubo mit dem sogenannten Verkaufskanal Mapping. Dieses Mapping ordnet einem Verkaufskanal in den Transaktionsdaten, ein eindeutiges Merkmal in den Session- und Kosten-Daten zu.

To-Do für minubo Kunden: Die Umstellung auf GA4 kann eine gute Gelegenheit sein, Dein Reporting Setup in minubo weiter zu optimieren. Idealerweise wird eine Struktur gewählt, bei der…

… eine GA Property nur Kosten aus einem Google Ads Konto bekommt.

… eine GA Property nur einen Verkaufskanal befüllt.

Dieses Vorgehen stellt sicher, dass Kosten, Transaktionen und Sessions eindeutig den Verkaufskanälen zugeordnet werden können. Das Setup lässt sich für Dich nicht realisieren? Dann melde Dich gerne bei uns, damit wir eine individuelle Lösung finden.

Daten-Scope

Derzeit exportiert minubo Informationen zu Sessions inklusive deren Quellen-Informationen, Transaktionen inklusive deren Quellen-Informationen sowie Adwords-Kosten pro Kampagne und -typ. In den kommenden Monaten werden die E-Commerce Events (Items viewed, View-Promotion etc.) ergänzt, sodass sich diese Daten ebenfalls in minubo auswerten lassen.

Mit der Umstellung auf GA4 ist es nicht mehr länger möglich (aber auch nicht nötig), das bisherige Tracking Snippet von minubo zu verwenden. Die Einbindung von GA4 wird dadurch erheblich vereinfacht und die Datenqualität verbessert (da ein Snippet möglicherweise blockiert werden könnte). Es ist allerdings zu beachten, dass Sessions zukünftig nur noch in aggregierter Form aus der Google Analytics API exportiert werden können. Die Anzahl der verfügbaren Felder, die gleichzeitig mit der Anzahl der Session abgefragt werden können, verringert sich, wodurch einige Felder nicht mehr zur Verfügung stehen. Durch den sehr restriktiven Datenexport der Google Analytics API, wird der Detailgrad der Session-Daten erheblich reduziert. Außerdem wird der Aufbau von Visitor Journeys verhindert, was eine Attribution in minubo nicht mehr ermöglicht.

Es gibt allerdings Alternativen: Google Big Query beispielsweise bietet die Möglichkeit, Sessions mit hohem Detailgrad zu exportieren und über die minubo Generic Schnittstelle anzuliefern. Ohne die Implementierung eines Snippets kann somit jederzeit auf diese Daten zugegriffen und Attribution auf Basis detaillierter Web-Touchpoints wieder ermöglicht werden. Der Nachteil, durch die Nutzung von Google Big Query werden zusätzliche Kosten seitens Google entstehen.

Eines ist klar: GA4 unterscheidet sich deutlich von UA. Tracking-Punkte und Metriken, das Datenschema, Berichtskonfigurationen und sogar die Benutzeroberfläche haben sich geändert. Es wird also Zeit sich Gedanken zu machen und die nötigen Vorbereitungen zu treffen, damit Du Dein Business weiterhin datengetrieben optimieren kannst. Du hast konkrete Fragen zu Deinem Setup in minubo, Herausforderungen oder Feedback? Immer her damit. Hinterlasse uns gerne eine Nachricht.

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Robin Henke

Robin is Product Manager at minubo. He loves to share best practices on how minubo customers can get most out of their work with minubo.