Sabina Mierzowski 03.02.17 09:57 12 min read

Google Analytics und minubo Teil II: Wann Google Analytics Premium sich wirklich lohnt – und wann nicht

Kommen wir noch einmal zurück auf das Verhältnis zwischen Google Analytics und minubo. Im ersten Teil unserer Blog-Serie zu diesem Thema haben wir geklärt, dass beide Lösungen nicht in einen Topf geworfen werden können – Google Analytics ist ein reines Web-Analytics Tool während minubo, die Commerce Intelligence Suite, alle im Unternehmen verfügbaren Daten in eine umfassende Omni-Channel Datenbank integriert und diese Daten für alle Mitarbeiter des Unternehmens nutzbar macht. Diese beiden Lösungen gehören somit zu ganz unterschiedlichen Kategorien, haben unterschiedliche Use Cases und unterscheiden sich in ihren Nutzergruppen (Google Analytics ist hauptsächlich ein Tool für Marketing-Abteilungen, minubo findet über diese Abteilungsgrenzen hinaus Anwendung).

Die grundlegende Abgrenzung dieser beiden Lösungen ist also geklärt. In diesem Beitrag soll der Blick nun auf die technischen Grenzen von Google Analytics Free gelenkt werden. Denn diese kostenlose Web-Analytics-Lösung weist dem Nutzer im Bereich der Datenverarbeitung deutliche Grenzen auf.

Google selbst bietet als Alternative zu dieser eingeschränkten kostenlosen Lösung das kostenpflichtige Premium-Tool „Google Analytics Premium“ an. Doch ob sich der Kauf dieses Tools für rund 150.000 € im Jahr wirklich lohnt und ob nicht doch eine Kombination aus minubo und Google Analytics Free einen höheren Mehrwert bietet, soll in diesem Beitrag geklärt werden.

 

Wo Google Analytics an seine Grenzen stößt

Google Analytics Free ist heutzutage aus kaum einer Commerce-Organisation wegzudenken. Vor allem Marketing-Abteilungen möchten auf dieses Tool nicht verzichten.

Doch die kostenlose Lösung stößt schon aus rein technischer Perspektive an Grenzen. Im Bereich der Datenverarbeitung möchte ich an dieser Stelle auf vier Grenzbereiche genauer eingehen:   

  1. Tracking-Limit: Google Analytics Free erfasst pro Domain nur Daten von bis zu 10 Millionen Treffern pro Monat. Was ist ein „Treffer“, fragen Sie sich? Darunter können ganz verschiedene Kennzahlen fallen, beispielsweise Seitenaufrufe, Bildschirmaufrufe, Ereignisse und eCommerce-Transaktionen. Das hat zur Folge, dass einzelne Sitzungen mehrere Treffer umfassen können und so eine Orientierung bei der Kontrolle der Datenverarbeitung an der einfachen Kennzahl „Sitzungen“ nicht möglich ist. Überschreitet man die Grenze von 10 Millionen Treffern pro Monat, kann dies dazu führen, dass der Nutzer Daten verliert, weil diese einfach nicht mehr erfasst werden. 
  1. Latenz der Datenverarbeitung: Websites, die am Tag mehr als 200.000 Sitzungen aufweisen, bekommen Probleme mit der zeitlichen Verarbeitung ihrer Daten. Da es sich dabei um sehr große Datenmengen handelt, die von Google Analytics Free verarbeitet werden müssen, kann es zu einer Verzögerung von 24 bis zu 48 Stunden kommen. Für Marketing Manager, die anhand von Webtracking-Daten Kampagnen punktgenau aussteuern möchten, stellt diese zeitliche Verzögerung ggf. ein Problem dar.
  1. Begrenzte Datenaggregation: Für die Erstellung von Reports hat Google Analytics Free eine Obergrenze für die Datensammlung auf 500.000 Sitzungen pro Monat gesetzt. Sind die 500.000 Sitzungen erreicht, werden die Daten nur noch stichprobenartig erfasst. Das bedeutet, nicht jede neue Sitzung wird aufgenommen, sondern es wird nur eine Teilmenge von Daten erhoben, die den Ergebnissen der bisherigen gesamten Daten möglichst ähneln. Für Nutzer dieser Lösung bedeutet dies einen starken Informationsverlust. 
  1. Begrenzte Zeilenzahl bei Reporting-Tabellen: Im Bereich der Reports bei Google Analytics existiert außerdem die Grenze von 50.000 Datenzeilen. Werden in Reports weitere Datenzeilen generiert, werden diese zur Zeile „Sonstige“ zusammengefasst. Durch diese Begrenzung sieht sich der Nutzer von Google Analytics wieder mit einem Verlust von Daten bzw. wertvollen Informationen konfrontiert.


Wie können diese Grenzen überwunden werden?

Nun stellt sich die Frage, wie diese Probleme zu lösen sind. Google selbst hat eine kostenpflichtige Analytics-Erweiterung auf den Markt gebracht: Google Analytics Premium. Sie löst alle der oben aufgeführten Probleme. Mit dieser Lösung ist die Anzahl der in die Datenverarbeitung eingeschlossenen Treffer höher, die Daten werden schneller verarbeitet, man erhält Reports ohne stichprobenartige Zusammenfassungen und die Reports können mehr als 50.000 Zeilen umfassen. „Wo kann ich unterschreiben?“, denken Sie sich jetzt vermutlich.


Die Kehrseite der Premium-Medaille

So schön diese scheinbar grenzenlosen Analysemöglichkeiten auch klingen, sie haben ihren Preis – einen sehr stolzen Preis. Momentan belaufen sich die Einstiegskosten für eine Lizenz ungefähr 150.000 € pro Jahr (Die Preise sind je nach zu verarbeitender Datenmenge gestaffelt). Und das ist noch nicht alles: Die Kosten für die Lizenz zur Nutzung dieser Lösung sind nicht nur sehr hoch, außerdem müssen noch zusätzliche Personalkosten in Kauf genommen werden. Denn um die Potentiale des Tools auch tatsächlich nutzen zu können, benötigt es eine qualifizierte Arbeitskraft, die sich in ihrer täglichen Arbeit ausschließlich mit der Analysearbeit in Google Analytics Premium auseinandersetzt. Nur auf diese Weise kann ein positives Kosten/Nutzen-Verhältnis hergestellt werden. Denn nicht jeder ist in der Lage, mit diesen Datenmengen zu jonglieren und die wichtigen und richtigen Handlungsempfehlungen abzuleiten – nur ein professionell ausgebildeter Analyst kann mit einer derart komplexen Lösung eine vernünftige Wertschöpfung gewährleisten.


Trotz Grenzen umfassende Insights erhalten

Der Kauf dieser sehr teuren und so umfangreichen Lösung stellt nicht die einzige Möglichkeit dar, mehr Erkenntnisse aus seinen von Google Analytics generierten Daten zu erhalten. 

Es besteht die Möglichkeit, im Umgang mit Google Analytics Free selbst einige der Grenzen zwar nicht komplett zu umgehen, aber dennoch besser mit ihnen umgehen zu können:

  • Das Problem der Tracking-Limits und der Datenaggregation lässt sich durch einfaches Segmentieren lösen. Unterteilen Sie Ihre Website in verschiedene Domains (de/uk/us) oder erstellen Sie einen separaten Account für den Blog und den Shop. So können Sie die Treffer und die Sitzungen auf Ihrer Website reduzieren und gelangen nicht so schnell in den kritischen Bereich. Der Nachteil hierbei ist allerdings, dass vergleichende Analysen dann nur noch über Umwege möglich sind, beispielsweise über Exporte zu Excel.
  • Um das Limit der Tabellenzeilen zu umgehen können Sie ganz einfach die API Seitennummerierung anwenden. Damit können Sie die maximale Anzahl an Zeilen, die angezeigt werden sollen, kontrollieren.
  • Nur das Problem mit der Latenz in der Datenverarbeitung lässt sich tatsächlich nur mit Google Analytics Premium beheben.

 
Kann minubo diese Grenzen überwinden?

Nein, minubo kann die Datenverarbeitungsgrenzen, die Google Analytics Free setzt, nicht überwinden, denn minubo ist kein Webtracking-System. Allerdings sollte man hier im Blick behalten, dass die von Google gesetzten Verarbeitungsgrenzen schon sehr hohe Grenzen sind: Viele Unternehmen kommen nicht einmal in ihre Nähe. Somit rückt eher die Frage nach dem richtigen Umgang mit den bereits gesammelten Daten in den Vordergrund – weniger das Problem der Überwindung der Verarbeitungsgrenzen.

Single-Point-of-Truth_Title.jpgUnd hier setzt minubo an – die Commerce Intelligence Suite liefert klare Insights aus den zur Verfügung stehenden Daten. Zum einen durch die Verknüpfung der Daten aus Google Analytics mit den Daten aus allen im Unternehmen verfügbaren Quellen. Zum anderen durch seine hervorragende Usability, die jeden Mitarbeiter in der Commerce-Organisation dazu befähigt, datengetrieben zu arbeiten. Außerdem liefert minubo nicht etwa komplizierte Reports und Analysen, sondern verständliche Erkenntnisse mit einer hohen Maßnahmenorientierung durch klar ableitbare Handlungsempfehlungen. Durch die Proaktivität der Lösung sind Mitarbeiter in der Lage, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung zu treffen. Das wird durch den Einsatz von Google Analytics Premium nicht ermöglicht.


Google Analytics Premium bietet Ihnen zwar die Möglichkeit, mehr Daten zu verarbeiten, aber mehr Insights bzw. direkte Handlungsempfehlungen aus diesen Daten zu generieren bzw. sie verständlich für alle Mitarbeiter im Unternehmen zugänglich zu machen – diese Arbeit nimmt Ihnen die teure Premium-Version nicht ab. Diese Aufgabe kann out-of-the box tatsächlich nur minubo lösen. Durch eine Zusammenführung der kostenlosen Google Analytics Lösung und minubo werden die Daten in direkte Handlungsempfehlungen übersetzt – Sie erhalten „actionable Insights“, nicht nur eine Zusammenfassung aller Daten, egal wie groß die Datenmenge auch sein mag. 


Unser Fazit

Fassen wir noch einmal zusammen: Die kostenlose Google Analytics Lösung hat ihre Grenzen. Das kostenpflichtige Google Analytics Premium kann diese Grenzen überwinden – minubo kann das nicht. Die Entscheidung für Google Analytics Premium sollte dennoch gründlich durchdacht werden. Nicht nur die jährlichen Kosten von rund 200.000€ (bezieht man zusätzlich zu den Lizenzkosten von Google noch die Beschäftigung eines Analysten mit ein), die deutlich über den Kosten für minubo liegen, sollten im Blick behalten werden, sondern auch die eigentlichen Analyse-Ziele, die man verfolgt, sollten klar definiert sein. Deckt das Premium-Tool meine Use Cases ab? Erreiche ich nur mit diesem Tool meine Analyse-Ziele? Oder gibt es noch weitere Möglichkeiten für meine Organisation? Eine Kombination aus Google Analytics Free und minubo kann bereits die richtige Lösung für Ihre Commerce Organisation sein.

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Sabina Mierzowski

Sabina is Marketing Manager at minubo – she loves to share best practices on data-driven decision-making in commerce companies.